Liebe Mitglieder des Qualitätsverbundes Geriatrie, liebe Patienten und liebe Angehörige,

der 2013 gegründete Qualitätsverbund Geriatrie Nordwestdeutschland e.V. hat es sich u.a. zur Aufgabe gemacht, die verschiedenen Leistungsbereiche der Altersmedizin, die zuvor getrennt agiert haben, zu vernetzen. Sämtliche an der Versorgung alter, mehrfach erkrankter Patienten arbeiten gemeinsam an der Verbesserung der Versorgung. Durch regelmäßige Treffen im Gesamtverbund, in Regionalgruppen und in themenbezogenen Arbeitskreisen soll eine verbindliche, sektorenübergreifende Zusammenarbeit erreicht werden.

Das Gesundheitswesen ist vor allem im Kontext von Prävention als geragogisches Handlungsfeld zu verstehen. Zielsetzung der Geragogik ist es, durch Bildung im Rahmen der Ermöglichungsdidaktik, gesundheitliche Beeinträchtigungen älterer Menschen zu vermeiden oder hinauszuzögern.

Ziel der geriatrischen Gesundheitsförderung ist es, mit den vorhandenen Risiken im Alter oder (Alters-)Erkrankungen konstruktiv umzugehen. Die geriatrische Klinik/Station ist dabei als ein informeller Lernort zu sehen. Die Lernmotivation wird beim Patienten hier zumeist durch ein kritisches Lebensereignis (Krankheit) ausgelöst und findet dabei in der Bearbeitung und Bewältigung, mit dem Ziel der Aufrechterhaltung der Selbstständigkeit im Alter, statt. In der Geriatrie geht es dabei also um den Erhalt von Autonomie und die Vermeidung oder Reduktion von Hilfe- oder Pflegebedarf. Ein Grundgedanke ist es, die Patienten zu aktivieren und die Mitverantwortung zu fördern. Das Lernangebot innerhalb des geriatrischen Settings soll die Patienten in die Lage versetzen die Folgen der Erkrankung abzuwenden, zu mindern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern. Das Lernangebot findet zumeist informell, in Form der Ermöglichungsdidaktik in allen Bereichen und durch alle Mitglieder des multiprofessionellen Teams statt. Auch pflegende Angehörige sollen durch die vielfältigen Angebote (Sozialdienst-Beratung; Angehörigengruppen; Pflegekurse; Familiare Pflege) der geriatrischen Station in die Lage versetzt werden die Pflegesituation besser zu bewältigen um Überlastung bzw. Überforderung zu vermeiden. Das Ziel der Wissensvermittlung im geriatrischen Setting für die Angehörigen ist Orientierung, Reflexion und Kompetenzentwicklung.

Ein Arbeitskreis hat deshalb daran gearbeitet, Fachbegriffe und typische Krankheitsbilder bzw. Krankheitssymptome aus dem Bereich der Geriatrie verständlich und in alphabetischer Reihenfolge zu beschreiben, um einen ausführlichen, erleichterten Themeneinstieg für Patienten und deren Angehörige zu ermöglichen und ein sogenanntes „Lexikon der Geriatrie“ zu erstellen. Dabei sollen regionsspezifische Besonderheiten bzw. regionale Angebote in der Geriatrie in das Lexikon mit aufgenommen werden.